Wir laden Sie / Dich herzlich dazu ein, dich mit einem thematischen Beitrag an folgender Ausschreibung der Galerie dia:log in Kufstein zu bewerben.
Der Termin der Ausstellung ist geplant von 24. März bis 21. April 2023
Durch aktuelle Ereignisse angeregt, möchten wir uns gerne in einer facettenreichen Ausstellung der kritischen Hinterfragung und künstlerischen Aufarbeitung eines Begriffs widmen, der historisch und gesellschaftlich vielfach mißbraucht und für manipulative Zwecke benutzt wurde und wird.
Hierzu ein paar Anregungen:
Ausgehend von der Wortherkunft aus dem Mittelhochdeutschen:
Eine Person ,die eine außerordentliche Leistung erbringt
HALUD- Kämpfer, freier Mann!
Nicht nur kriegerische, körperliche oder geistige, aber vor allem empathische „Leistung“ oder Handlung (Mut, soziales Engagement, Zivilcourage, Kampf für Ideale)
„Einer, der von Natur aus mit Leibesstärke gesegnet, durch tapfere Taten Ruhm erlangt und sich über den gemeinen Stand der Menschen erhebt!“
Der „Heldentod“ wurde im 1.und 2. Weltkrieg zum Euphemismus, zum zynischen Begriff - nicht freiwillig, sondern unter Zwang eingezogen und dann fürs „Vaterland“ gefallen.
Nach dem Krieg wurde dann das Wort eher vermieden!
Diktatorische Systeme wie die DDR, heute noch Russland, China, arbeiten mit dem Begriff „ Held der Arbeit“
Amerika betreibt einen zutiefst patriotischen Heldenkult, ob in ihrer Kriegspolitik als Retter der Welt oder als Wirtschaftszweig, z.B. Hollywood-Filmindustrie-Begriff als Marke und Ware – Superheld!
In Zeiten sozialer Umwälzungen wird mit dem Begriff gespielt, das Bedürfnis nach Heldentum als Ventil ist wieder da oder wird geweckt, von der manipulativen Medienkultur wird der Star- oder Heldenkult speziell forciert.
Als Künstler*in hat man die Gelegenheit, den Finger in die Wunden der Gesellschaft, auch in die Aufarbeitung unserer Geschichte zu legen. Die Strukturen aufzubrechen und durch Kontroverses in Frage zu stellen ist daher sehr erwünscht
In dieser unsicheren, gespaltenen und bedrohten Situation der Menschheit geht es um neue Zugänge, Empathisches, Satirisches, Utopien etc.
Es kann vielmehr um ein sympathisches Scheitern, um ein Integrieren und um solidarische Verhaltensweisen gehen. Auch die männlich gedeutete Besetzung des Begriffs aufzubrechen und das rein Patriarchale ad absurdum zu führen ist ein Ansatz, um „Wahre Held*innen“ ausfindig zu machen.
Auch Praktiken der manipulativen Mythen zum Heldentum, die als Ware, als Wirtschaftsfaktor gehandelt werden, können thematisiert werden.
Dies sind nur einige der offensichtlichen Zugänge. Es zählt die Eigenintention und Haltung zum Thema, die Absurdität und Komplexität lässt viele Möglichkeiten offen.
Wir laden Sie / Dich als zeitgenössische(r) Künstler*in zu einer interessanten künstlerischen Stellungnahme ein und freuen uns auf ein aussagekräftiges Portfolio (Fotos, Skizzen, Film, Text und Konzept, sowie persönliche Daten in pdf-Format).
Einsendeschluß: 15. 2.2023
zu senden per mail oder Post an:
office@galeriedialog.net oder germana.reindl@hotmail.com
Galerie / Verein dia:log / Kinkstraße 5 / 6330 Kufstein
Von der Fachjury (Kuratorin + künstler. Beirat) der Galerie wird bis 25. Februar 2023 eine Auswahl an Arbeiten getroffen und alle Teilnehmer informiert. Bis Anfang Feber 23 bräuchten wir dann alle Daten der ausgewählten Künstler*Innen.
Infos + Kontakt:
Germana Reindl-Obfrau: 0660/4074013
Linda Lichtblau-Richter: 0650/6700764
 
 
Der gemeinnützige Verein dia:log agiert als Plattform für Bildende Kunst in Kufstein für bildende Künstler und Künstlerinnen der Region, aber auch darüber hinaus mit dem Ziel der besseren Vermittlung von Kunst in der Gesellschaft und Vernetzung der Künstler untereinander. Dazu ist zu sagen, dass dies durchwegs ehrenamtliche Arbeit ist, aber auch Künstler müssen existieren und sehen ihre Möglichkeiten momentan extrem eingeschränkt.
Die Vorstands-Mitglieder des Vereins dia:log haben daher folgende Ideen und Vorschläge ausgearbeitet, die in Form eines offenen Briefs an die Stadt Kufstein, aber auch an TVB und an die Gemeinden des Bezirks gerichtet werden sollen.
Zu erweiterten Vermittlung von Kunst an die Bevölkerung und zur Verbesserung der existenziellen Künstler-Situation nun einige Ideen und Vorschläge:
Förderung und Aufstellung von zeitgemäßen aktuellen Kunstwerken, Skulpturen ,Brunnen etc. im öffentlichen Raum der Stadt Kufstein. Es gibt einige Plätze in der Stadt, die sich zur Belebung durch Kunst anbieten:
Kulturquartier, Oberer + Unterer Stadtplatz, Arkadenplatz, Schulplatz vor der Galerie, auch an den Kreisverkehren könnte aktuelle Kunst sichtbar gemacht werden, nicht nur Blumenschmuck oder kommerzielle Werbeskulpturen.
Festungsberg und Parks können ebenso in Areale für Kunst im öffentlichen Raum einbezogen werden. Hier wäre auch ein Skulpturenweg durch die Stadt möglich, der auch extra beworben werden kann, auch für den weiteren Sommertourismus interessant.
Es gibt Beispiele in kleinen Gemeinden der Region, ob Kössen oder auch Kramsach, wo dies bereits erfolgreich umgesetzt wurde.
Situationsbedingt sollte die Kunst näher zu den Menschen gebracht werden, damit sie auch überall und von jedem wahrgenommen werden kann. Denn Kunst ist Nahrung für die Seele, heute wichtiger denn je.
Errichtung einer Sammlung mit aktueller zeitgenössischer Kunst in Zusammenarbeit mit Heimatverein und Festungsmuseum durch Ankäufe bei heimischen Künstlern durch Stadtgemeinde, TVB, aber auch private Sponsoren. Diese kann auch in Ausstellungen der Stadtgalerie dia:log gezeigt werden.
Kooperation mit Wirtschaft in Form von Kunst am Bau, die in letzter Zeit kaum mehr zum Tragen kommt. Eigentlich war dies immer ein fixer Bestandteil von zumindest öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Instituten, Wohnanlagen, Banken, größeren Firmengebäuden etc.
Errichtung einer Fachjury für Kunstbelange –Ankäufe, Ausschreibungen, Kunst am Bau in Form eines professionellen fachspezifischen Kunstbeirats. Diese Institution gibt es bereits seit langem in allen größeren Bezirksstädten Tirols.
Vorschlag – bereits bestehender Kunstbeirat des Vereins dia:log plus Kunsthistoriker + Kurator Dr. Günther Moschig
Interaktive Kunstprojekte für künstlerische Gestaltungen an Schulen mit den Kindern und Jugendlichen – Fassadengestaltungen, Innenräume, Foyers – mit Techniken wie Keramik+ Porzellanreliefs, Malerei, Holz, Kunststoff etc.(Umsetzung - Frühjahr+Früh-Sommer) unter Anleitung von heimischen Künstler*innen; auch im Außenraum und an naturplätzen gäbe es viele Möglichkeiten.
Generell wichtig ist eine adäquate finanzielle Abgeltung in Form von Leih- oder Errichtungsbeiträgen für temporäre Kunstinstallationen und Ankauf für Sammlungen und Ausschreibungen, oder Honorare für interaktive Projekte.
Wir hoffen auf Ihr Interesse und Ihren Einsatz, um damit wieder ein Stück zur Verbesserung in Sachen Kunst in Kufstein und Umgebung, auch im Interesse der Künstler*innen, die sich momentan in einer schwierigen Situation befinden, beitragen zu können.
Im Namen des Vereins
dia:log - Plattform Bildende Kunst Kufstein